15.1
Startbahn: Der Hessische Staatsgerichtshof lehnt ein Volksbegehren gegen den Bau der Startbahn-West am Frankfurter Flughafen ab. Daraufhin kommt es am 30./31.Januar in Frankfurt zu weiteren Demonstrationen.
 

28.03
Freiburg: Aus Protest gegen die US-Politik in El Salvador besetzten rund 30 Leute das Amerika-Haus. Nach zwei Stunden handelten die Besetzer mit der angerückten Polizei freien Abzug aus. Bereits am Tag zuvor demonstrierten 2.500 Menschen in Freiburgs Innenstadt gegen die gegen Junta und US-Politik in El Salvador.
 

mai
RAF: Unter dem Titel »Guerilla, Widerstand und antiimperialistische Front« erscheint von der RAF erstmals seit 10 Jahren ein umfassendes Positionspapier und eine Darstellung der ideologischen und strategischen Vorstellungen.

22.05
Hamburg: 18 Tage vor der Bürgerschaftswahl verkündet Bausenator Lange das vorerst keine Räumung stattfinden soll und kündigt die Prüfung der Bausubstanz durch Gutachter an. Im Juli wird das Gutachten veröffentlicht, demnach liegen die Instandsetzungskosten weit unter den Abriß- und Neubaukosten. Kurz darauf läßt die Saga Fenster in der Bernhard-Nocht-Str. 16 zumauern. Als Antwort der BewohnerInnen wird der Eingang der Saga-Verwaltung in Altona zugemauert.

ende mai
Berlin: Zwei Wochen vor dem Reagan Besuch werden Transparente beschlagnahmt, die den US-Präsidenten beleidigen. Diese hingen immer wieder zahlreich an den besetzten Häusern. Der Lappenkrieg

4./12.06
Berlin: Anti-Nato-Woche findet in Berlin statt.

8/9.06
Berlin: Das Oberlandesgericht bestätigt das Verbot der für den 11.06 geplante Demonstration gegen den Besuch des US-Präsidenten. Zu dieser haben autonome und antiimperialistische Gruppen aufgerufen. Um den politischen Handlungsspielraum gegen ein seit längerem angekündigten Verbot zu erhöhen, hatte ein Abgeordneter der Alternativen Liste die Demonstration mitangemeldet.

10.06
Bonn: Fast 500.000 Menschen demonstrieren in Bonn gegen das dort stattfindende Nato-Gipfeltreffen.

10.06
Berlin: 100.000 Menschen nehmen in Westberlin an der Demonstration der Friedenskoordination teil. Am Abend werden anreisende TeilnehmerInnen zur Demonstration am 11., am Grenzübergang Dreilinden festgenommen. Ein Konvoi- und Einreisebericht

11.06
Berlin: Zur Reagan-Demonstration gegen die US-Politik in Zentralamerika und gegen die Nato versammeln sich gegen 10 Uhr 5.000 Menschen, überwiegend aus dem autonomen und antiimperialistischen Spektrum, am Nollendorfplatz. Sie werden mit Stacheldraht eingekesselt. Kurz darauf geht ein Möbelgeschäft in Flammen auf und die ersten Ausbruchsversuche werden gestartet. Gegen 13 Uhr müssen sich die Sicherheitskräfte aufgrund des massiven Widerstandes zurückziehen.
Ein Taz-Bericht und ein autonomer Bericht zum Tag.

13.06
Berlin: Zwei Tage nach der Schlacht vom Nollendorfplatz werden fünf Häuser durchsucht. Es seien "Fluchtburgen der Gewalt" und "Terrorzentralen" lautet das Trommelfeuer der Medien. Die AL gerät unter Druck, die Frage nach ihrem Verhältnis als demokratische Partei zur Gewalt zu klären. Die Partei hatte die Demonstration mitangemeldet. Zur Gewaltfrage und das Verhältnis zu den Autonomen legt eine Komssion der AL im Juli einen Bericht vor.
Eine Erklärung autonomer und antiimperialistischer Gruppen zur Reagan-Demo.
In der Nacht brennt nach einem Brandanschlag das Büro der Geschäftsstelle der AL in der Pfalzburger Str. völlig aus.

 

21.8
Beirut: Durch eine wochenlange Belagerung der libanesischen Hauptstadt, Beirut, erzwingen die israelischen Truppen den Abzug von rund 11.000 PLO-Kämpfern aus dem Libanon.
 

herbst
Gorleben/Salzgitter/Kalkar: Seit der Brokdorf-Demonstration von 1981 kommt es erstamls wieder zu breiteren Aktionen gegen die Atomkraft. In Gorleben, Schacht-Konrad in Salzgitter und in Kalkar
Unter dem Motto "Tanz auf dem Vulkan" kommt es in Gorleben bei einer Kundgebung von 10.000 Menschen zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

18.9
Beirut: Christliche Milizen richten unter den Augen israelischer Besatzungstruppen in den Beiruter Flüchtlingslagern Sabra und Chatila ein Massaker an, bei dem mehr als 1.000 Palästinenser ermordet werden. Auslöser war die Ermordung des libanesischen Staatspräsidenten und Führers der christlichen Miliz, Gemayel, für die die PLO verantwortlich gemacht worden war.

19./20.9
Frankfurt/Hamburg/Berlin: In mehreren Städten (u.a. Frankfurt, Hamburg, Berlin) demonstrieren jeweils 700 - 1.000 Menschen gegen die Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern.

27.09
Hamburg: 3 Festhahmen und erste Durchsuchung von Wohnungen durch eine Polizei-Hundertschaft unter dem Vorwand der Suche nach Sprengstoff - gefunden wird laut Pressestelle 'wenig Kleinkram'.
Den BewohnerInnen-Vorschlag für ein selbstverwaltetes Wohnmodell lehnt der Senat ab und beschließt Abriß der 6er-Häuser, Hafenstr. 116 und 126, Bernhard-NochtStr.16.
 

1.10
BRD: Der Bundestag wählt mit der neuen CDU/CSU-F.D.P. Mehrheit durch ein konstruktives Mißtrauensvotum Helmut Kohl zum Bundeskanzler.

2.10
Kalkar: Rund 20.000 Menschen demonstrieren gegen den Bau des "schnellen Brüter". 300 Militante greifen zu Brandsätzen und Pflastersteinen.

28.10
Hafenstrasse: Erste Hafensraßen-Demo gegen Räumung.

30.10
Salzgitter: Im Anschluß an eine Demonstration gegen das radioaktive Endlager werden Teile des Werksgeländes besetzt und Barrikaden errichtet.
 

3.11
Köln: Sympathisanten von Dev Sol besetzen die türkische Botschaft in Köln aus Protest gegen die Praktiken der türkischen Junta und deren Zusammenarbeit mit der BRD. Elf Türken werden verhaftet. Inenminister Zimmermann (CSU) nimmt dies als Anlaß die Organsiation Dev Sol zu verbieten.

6.11
Berlin: Nach mehreren Häuserräumungen demonstrieren 10.000 Menschen.

6/7.11
Kassel: Nach fast zwei Jahren Pause treffen sich 500 AKW-GegnerInnen zu einem bundesweiten Treffen in Kassel.

11.11
RAF: An einem Erddepot in der Nähe von Frankfurt werden Brigitte Mohnhaupt und Adelheid Schulz verhaftet, fünf Tage später wird bei Hamburg Christian Klar festgenommen. Insgesamt werden acht Depots mit Waffen und Papieren entdeckt.

13.11
Salzgitter: Gegen die Atommüllkippe Schacht Konrad protestieren 8.000 Menschen, es kommt zu militanten Auseinandersetzungen.
 

1.12
Berlin: Auf der Suche nach den unbekannten Herstellern, Verfassern und Verbreitern der Druckschrift Radikal erhalten 14 Wohnungen, 2 besetzte Häuser, 3 Druckereien, 2 Buchläden, 1 Verlag, 1 Buchvertrieb und eine Photosetzerei unerwünschten Besuch vom Staatsschutz. Es läuft ein Ermittlungsverfahre wegen Verdacht auf Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.